Hier finden sie den aktuellen Flyer zu unserem Auenlehrpfad.
Wir laden sie ein zu einer Entdeckungstour durch die Hartholz- und Weichholzaue. Erfreuen sie sich an Pflanzen und Tieren, aber bitte nehmen sie Rücksicht, insbesondere auf die scheuen Wasservögel!
Wir, das sind die Initiatoren des Auenlehrpfades.
Die AG Umwelt (AGU)
Herzensangelegenheit Alter Hafen
Das Hafenbecken soll ein artenreich besiedeltes, ökologisch wertvolles Auegewässer sein, ganz im Sinne des EU-LIFE-Projekts Lebendige Rheinauen. Ein wunderschöner Ort ist der Alte Hafen mit seiner kulturhistorisch interessanten Geschichte jetzt schon.
Voraussetzung ist eine gute Wasserqualität, die nachhaltig erreicht wird, wenn Rheinwasser durchfließt. Die Durchströmung verhindert dann auch die Versandung.
Für die Gemeinderäte, allen voran Wilfried Jahraus, ist dies eine Herzensangelegenheit.
Für manche
Umweltprojekte braucht man einen langen Atem. Bereits in 2008 wurden erste Schritte zur Komplettlösung unternommen. Die Entschlammung ist ein weiterer wichtiger Meilenstein auf dem Weg zum Ziel.
Auskiesung und Sedimentumlagerung
Die Arbeiten zur
Entschlammung des Gewässers in Leopoldshafen wurden unter Federführung von David Bystricky,
Regierungspräsidium Karlsruhe (RP KA), Anfang 2015 aufgenommen, mussten dann
aber aufgrund komplizierter technischer Schwierigkeiten unterbrochen werden.
Nach deren Behebung verzögerte der extrem niedrige Wasserstand Ende 2015
das Wiedereinsetzen der Baggereinrichtungen.
Die Einrichtung der Maschinen und
Saugleitungen bei ausreichendem Wasserstand hat dann im Januar 2016 gut geklappt. Bis
minus 10 Grad konnte gearbeitet werden. Zuerst wurde Kies gefördert und zur Finanzierung des Projektes verkauft. Anstelle des Kieses wurde dann Schlamm versenkt, der an besonders niedrigen Stellen abgesaugt wurde. Rund 1.000 Kubikmeter am Tag. Anstatt umweltschädlichen Transportfahrten wurde umgelagert. Es wurde eine Wassertiefe von 3 bis 4 Metern erreicht.
„200 Tonnen
Kies werden pro Stunde in die beiden bereitliegenden Schuten (schmäler und
kürzer als Rheinschiffe) gefördert“ informierte Bauleiter Guido Gubbels von der
niederländischen Spezialfirma für Nassbaggerarbeiten Smals Dredging. Über
Leitungen wird der Kies in ein Schiff „gesaugt“, dort gereinigt und über
Förderbänder verladen. Die Schiffe verbrachten ihre Fracht zum Wörther Hafen und
übergaben sie dort an eine Heidelberger Firma.
Der Erlös aus dem Kiesverkauf
trug zur Finanzierung der Entschlammung des Alten Hafens bei. Insgesamt hat dieses Umweltprojekt weit
über eine Millionen Euro gekostet, davon trägt unsere
Gemeinde mehr als 400.000 €.
Da es sich um eine sehr wertvolle Umweltmaßnahme
handelt, bekommen wir dafür über 600.000 Ökopunkte. Diese können als Ausgleich
bei einem anderen Eingriff in die Natur eingesetzt werden, sind aber auch frei
handelbar.
Ausgleichsmaßnahme zu Damm XXX
Die Entschlammung des Alten Hafens ist eine der Ausgleichsmaßnahmen zur Ertüchtigung
des Rheindammes XXX zwischen Dettenheim-Rußheim und Eggenstein-Leopoldshafen. „Ziel ist ein
sicherer Schutz gegen ein Hochwasserereignis, welches statistisch gesehen alle
200 Jahre vorkommt.“ erläutert Jürgen Ehrmann, Leiter des
Hauptamtes im Rathaus.
Das 37-Millionen-Euro-Großprojekt wird vom Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat 53.2, unter der Federführung des Projektleiters David Bystricky in den Jahren von 2011 bis 2018 durchgeführt.
Nächster Schritt
Im langfristigen Ausblick muss ähnlich der Verhältnisse im Eggensteiner Altrhein die Durchströmung optimiert werden. Hierzu wird die Verbindung des östlichen Hafenteils mit dem südlichen Albsystems bzw. dem Baggersee Krieger angestrebt beispielsweise durch Unterführung eines Rohres, auch Düker genannt, unter den Pfinzentlastungskanal.
Situation vor der Entschlammung
Der Zulauf vom Rhein ins Hafenbecken war mit Sedimentablagerungen verengt und das Becken selbst hatte wegen des Schlamms stellenweise eine Wassertiefe von nur 20 cm.
100.000 m³ Kies sollten auf einer
Fläche von etwa 1,6 Hektar mit Hilfe eines Saugbaggers abgebaut werden.
Mit der Planung war das Fachbüro IUS Weibel & Ness in Heidelberg beauftragt. Nach Ende der Brutzeit der Schwarzmilane im August 2013 hatten Bohrsondierungen ermittelt, wie tief die Kiesschicht tatsächlich ist.
Die Renaturierung des Albkanals – ein Vorzeigeprojekt
Im Mai 2014 war es geschafft, die Bau- und Pflanzarbeiten konnten abgeschlossen werden. Die weitere Arbeit der Renaturierung des Albkanals wird die Natur übernehmen. Und die ist mächtig zu Gange.
Auf über 2 km
Länge wurden zwischen dem Einlassbauwerk vom Rhein in den Albkanal bis zum Abzweig
in den Baggersee Krieger
Neu
gepflanzte Erlen, Weiden und Schilf hatten schnell junge Triebe in frischem
Frühjahrsgrün. Die Pflanzen sollen die frischen Bermen
befestigen.
An verborgenen Winkeln finden sich Nisthöhlen
des Eisvogels. Bei einem Spaziergang über dem
Damm ist ihr Rufen oft zu hören und ein „türkisblauer Kugelblitz“ fliegt übers
Wasser – eine spannende Wahrnehmungsübung. Von der Waidwerk- und der Bellebrücke
aus lassen sich glitzernde Kleinfische im Wasser ausmachen.
„Der Dank der
Verwaltung und des Gemeinderates gilt allen Beteiligten, insbesondere unserem
Forstrevierleiter Friedhelm Booms für seinen unermüdlichen Einsatz“ freut sich
Jürgen Ehrmann, Leiter Hauptamt, über das überaus gelungene Vorzeigeprojekt.
Nun muss
das Regime des Zuflusses vom Rhein in den Kanal neu festgelegt werden. 10.000
Liter Wasser dürfen später pro Sekunde eingeleitet werden, derzeit sind es nur
ungefähr 200 Liter, die aber allen Fischen uneingeschränkte Wanderung
ermöglichen. Die Drosselung soll verhindern, dass die neuen Aufschüttungen zu
stark beschädigt werden. Erst sollen
sich die jungen Pflanzen auf den neuen Uferflächen fest verwurzeln, bevor sie
dann auch größeren Wassermassen Stand halten.
Man darf gespannt sein, was die Natur daraus macht.
Der Gemeinderat von Eggenstein-Leopoldshafen hatte einstimmig beschlossen, den geplanten Umfang der Renaturierung des Albkanals deutlich zu erweitern und zusätzliche Haushaltsmittel bereitzustellen. Damit wurde wieder ein nachhaltiger Beitrag zum gemeindlichen Umweltziel „Erhalt und Verbesserung der Rheinauen und der Überflutungsbereiche“ geleistet.
Der Albkanal mündet in den Pfinzentlastungskanal und führt nach weiteren 1250 m in den Rhein. Seit der Errichtung des Entnahmebauwerks im Zuge des EU-LIFE-Projektes „Lebendige Rheinauen bei Karlsruhe“ führt der Albkanal fast ganzjährig ausreichend Wasser, so dass sich hier Chancen für die Entwicklung neuer Lebensräume und Laichplätze für strömungsliebende Fische bieten.
Das Projekt wurde mit fast 750.000 Ökopunkten bewertet.
Ökopunkte sind quasi die Währung des Biotopwertverfahrens. Eingriffe in die Natur werden hierdurch vergleichbar. Die Renaturierung des Albkanals dient unter anderem als Ausgleich für den Bau des Stauraumkanals, einer Leitung und die Gewerbegebietserweiterung. Sie bringt einen satten Überschuss an Ökopunkten von rund 600.000, der für anstehende Projekte verwendet werden kann.
Fachleute sind voll des Lobes
"Eines der herausragenden Projekte meiner beruflichen Laufbahn“, „ein tolles, ökologisch bedeutsames Vorzeigeprojekt“, „es hat großen Spaß gemacht“, „in meiner Freizeit zieht es mich ständig zum Albkanal“, so und ähnlich lauteten die Aussagen der anwesenden Fachleute bei der Vorstellung des Projektes „Renaturierung des Albkanals“. Auch die Fischer in Eggenstein-Leopoldshafen und der Fischereisachverständige im Regierungspräsidium Dr. Hartmann sind voll des Lobes und erhoffen sich neue Fischarten auf unserer Gemarkung. Begeisterung würden Barben oder Lachse auslösen.
Ein Flyer zu diesem Vorzeigeprojekt liegt im Rathaus aus oder kann hier runtergeladen werden.
Biotopvernetzung
Waldrandgestaltung
Niederau-Pfinzkanaldamm
Im Zuge der Biotopvernetzung ist in 2014 ein weiterer Schritt getan worden. Das Ziel des
Biotopvernetzungskonzeptes ist unsere heutige Kulturlandschaft möglichst
ökologisch hochwertig zu erhalten, zu bewirtschaften und hierfür
die richtige Balance zu finden. So stellen stufige Waldränder einen
artenreichen Übergang vom Acker zum Wald dar.
Im Gewann Niederau-Döhlesäcker wurden
im Winter 2013 längst des Waldweges Bäume entnommen, um eine Heckenzone auszubilden.
Die Landwirte brachten einen rund zehn Meter breiten Streifen Ackerland
entlang des Waldrandes ein. Er wurde zunächst brach gelegt und dann mit einer
Saatgutmischung zur Hälfte mit „Hecken und Waldschatten“ und „Sonniger Saum“
eingesät. Diese Mischung zielt auf eine dauerhafte, dem Standort und der Pflege
angepasste, natürliche Pflanzengesellschaft ab.
Auf Initiative von Forst und Jäger
wurde in Zusammenarbeit mit Landwirt Backenstoss kostengünstig der
Schattenbereich des Ackers mit Minderertrag bei der Feldfrucht in eine
artenreiche Wiese entwickelt. Die Gemeinde brachte ihre, in der Feldflur
gelegenen Grundstücke im Tausch ein.
Im kommenden Herbst ist eine weitere
Maßnahme im Bereich Naturschutzgebiet Fisperweg mit dem
betroffenen Landwirt angedacht.
Konsens zur Waldrandgestaltung Niederau/Döhlesäcker
Über eine ökologisch sinnvolle Waldrandgestaltung wurde öfters gesprochen. Beim Waldbegang 2012 wurde von Förster Friedhelm Booms eine Idee vorgestellt und auch in 2013 wieder angesprochen. Die berechtigten Interessen aller Beteiligten unter einen Hut zu bekommen, ist nicht einfach. Auf Anregung der Jagdpächter ist es gelungen Einvernehmen zu erzielen bezüglich der Gestaltung des Abschnittes im Gewann Niederau/Döhlesäcker.
Die Beteiligten prüften in 2013 die Möglichkeiten vor Ort. Der betroffene Landwirt Backenstoß, Landschaftsplaner Bernhard Finke, Förster Booms, die Jagdpächter und Jürgen Ehrmann von der Gemeindeverwaltung konnten sich einigen.
Aus der Ackerfläche werden für einen Gras-Krautstreifen fünf Meter breite Streifen genommen. Ein ökologischer Waldrandaufbau bedingt die Schaffung eines gestaffelten Aufbaus vom Wald kommend über eine Strauchzone zu einem Gras-Krautstreifen vor dem Ackerland.
Der Gemeindeforst hat die für den stufigen Aufbau notwendigen Holzmaßnahmen durchgeführt.
Biotopverbundkonzeption zur Erhaltung der Artenvielfalt
„Der Biotopverbund ist ein wichtiges Instrument im Kampf gegen den Verlust der Artenvielfalt, indem die Lebensräume der jeweiligen Arten verbunden bleiben und damit der Artenaustausch sichergestellt wird“ erläutert Jürgen Ehrmann. Waldrandmaßnahmen in Kooperation der Betroffenen waren schon früher, in der ersten Phase der Umsetzung von Biotopvernetzungsmaßnahmen ein Schwerpunkt.
Die Biotopverbundkonzeption der Gemeinde ist Grundlage für die weitere Aufwertung der Gemarkung mit vernetzten hochwertigen Lebensräumen und Landschaftsgestaltung.
Wie in der Vergangenheit sollen die Grundsätze und Vorschläge aus der gemeindlichen Konzeption zum Biotopverbund in übergeordnete Planungen wie den Landschaftsplan zum Flächennutzungsplan des Nachbarschaftsverbandes überführt werden. Gleichzeitig dienen die Vorschläge als Ideenpool für die beispielsweise in bau- und wasserrechtlichen Verfahren notwendigen Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe in Natur und Landschaft.
Streuobstwiese wird ökologisch aufgewertet
Beim
Fisperweg ist eine schöne Obstwiese, die besonders im Frühling mit den
tausenden Blüten herrlich anzusehen ist. Früher wurde sie komplett vom Obst-
und Gartenbauverein gepflegt. Seit einigen Jahren wird sie zum größten Teil von
Markus Leicht bewirtschaftet. Diese Obstanlage wird ökologisch aufgewertet.
Hans-Martin Flinspach, Vorsitzender
der Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe e.V., Revierförster
Friedhelm Booms, Markus Leicht als Pächter und Jürgen Ehrmann von der
Gemeindeverwaltung haben bei einem Termin vor Ort festgelegt, dass die
Aufwertung der Streuobstwiese schrittweise über einen längeren Zeitraum (5 bis
10 Jahre) erfolgen soll. Es soll keinen harten Einschnitt geben. Ziel ist die
deutliche Reduzierung der Niederstammbäume und die Anpflanzung von Hochstämmen.
50 hochwachsende Obstbäume wurden im November 2014 gepflanzt. Boskoop-,
Brettacher-, Gewürzluiken-, Winterrambur-, Kaiser-Wilhelm-Äpfel, Gellerts
Butterbirne und Hauszwetschgen werden vorhandene Lücken auffüllen und
insbesondere im nördlichen Teil der Anlage Niederstämme ersetzen. Lediglich 80
Bäume sollen je Hektar wachsen, also genug Abstand zueinander haben, um eine
schöne ausladende Krone zu entwickeln. Deshalb wird es künftig auch nur noch 4
anstatt der bisher 6 Reihen geben.
Hoch
wachsende Bäume sind bei intensiv bewirtschafteten Obstanlagen unbeliebt, da
das Obst schlecht zu pflücken ist. Niedrige Bäume mit geringem Abstand (viele
auf wenig Fläche) maximieren den Ertrag. Sie können maschinell und somit
preiswerter geerntet werden.
Bei Streuobstwiesen steht der Naturschutzgedanke im Vordergrund. Denn diese Wiesen mit ihrem Blütenreichtum, den verschiedenen regionalen Obstsorten sind ein bedeutender Lebensraum für unsere heimische Tierwelt. Zwischen 2000 und 5000 Arten können dort beheimatet sein. Die Kräuter der Wiese ziehen Schmetterlinge wie Aurorafalter, Pfauenauge, Schwalbenschwanz an, ebenso zahlreiche Wildbienenarten wie Mauer- und Seidenbienen und zahllose weitere Insekten. Die alten knorrigen Bäume locken Spechte, wie Mittel- und Kleinspecht und weitere heimische Vögel.
Unsere Streuobstwiese am Fisperweg hat im Umfeld weitere Besonderheiten zu bieten. An der Grenze zu den feuchten Bereichen wachsen Weiden, die für Bienen die erste Nahrung im Jahr bilden. Da die Streuobstwiesen ein sehr hochwertiges und leider bedrohtes Biotop darstellen, haben Naturschutzverbände einen Weg gefunden, um sie zu erhalten und wieder attraktiver zu machen.
„Ökologie und Ökonomie“ zusammenbringen, Naturschutz und Wirtschaft können sich ergänzen, wenn die Verbraucher dies unterstützen. Dies ist auch die Zielsetzung der Streuobstinitiative im Stadt- und Landkreis Karlsruhe. Der Bewirtschafter einer Streuobstwiese bekommt einen deutlich besseren Preis für sein Obst und muss dafür nach der EU-Biorichtlinie ökologisch bewirtschaften. Der doppelte Marktpreis und ein Biozuschlag stellen einen Anreiz für die Bewirtschaftung und Pflege der Obstwiesen dar. Ein großes Stück Idealismus gehört trotzdem dazu. Wenn die Verbraucher diese Naturschutzinitiative unterstützen und etwas mehr für einen hochwertigen ökologischen Fruchtsaft bezahlen, können die Lebensräume einheimischer Tiere und Pflanzen erhalten werden. Mehr dazu erfahren Sie unter www.streuobstinitiative.de.
Die Pflanze
„Wasser-Braunwurz“ ist vom Aussterben
bedroht. In Baden-Württemberg ist der einzig bekannte Ort, an welchem sie
wächst, bei uns am Ufer des Leopoldshafener Baggersees. Dort hat sie im Jahr
2005 Peter Vogel im Rahmen des damaligen EU-LIFE-Projektes „Lebendige
Rheinauen“ entdeckt. Peter Vogel arbeitet im Regierungspräsidium Karlsruhe im Referat
Naturschutz und Landschaftspflege und ist unter anderem für das
Artenschutzprogramm Baden-Württemberg zuständig, in welches die
Wasser-Braunwurz aufgenommen wurde. „Diese Pflanze wurde 1945 zum letzten Mal
in Baden-Württemberg gesehen. Wenn sie Platz am Boden hat, kann sie über einen Meter
hoch werden. Es besteht immer die Gefahr, dass Schilf und andere Pflanzen die
Braunwurz „erdrücken“. Dann ist sie verloren“, informiert der Fachmann Peter
Vogel.
Deshalb ist es sehr wichtig, dass um die seltenen Pflanzen herum Freiraum geschaffen, Konkurrenzarten auf Abstand gehalten und aufkommende Gehölze zurückgedrängt werden. „Diese wichtige Aufgabe hat unser Anglerverein Leopoldshafen übernommen. Der Verein ist schon seit vielen Jahren im Umwelt- und Naturschutz engagiert“, ist Hauptamtsleiter Jürgen Ehrmann dem Vorsitzenden Manfred Gegenheimer dankbar. Und dieser bestätigt „Uns Anglern ist nicht nur das Leben im Wasser, sondern auch das Drumherum wichtig. Wir halten die Uferbereiche sauber und kümmern uns beispielsweise auch schon seit Jahren um die Flächen rund um den Baggersee mit dem seltenen Rauzähnigen Schachtelhalm und dem Blauen Pfeifengras.“ Gemeinsam mit Förster Friedhelm Booms hatten die Angler die Uferböschung abgeflacht und Gehölzaufwuchs entfernt und damit die Voraussetzung für einen dauerhaften Bestand der Braunwurz geschaffen.
Das Engagement der Mitglieder des Anglervereins Leopoldshafen ist hier beispielhaft. Sie haben dafür noch keine Unterstützung oder finanzielle Aufwandsentschädigung erhalten. Deshalb hat Bürgermeister Bernd Stober den Anglerverein der Stiftung GUTES TUN der Sparkasse Karlsruhe Ettlingen vorgeschlagen. „Wir fördern ausschließlich gemeinnützige Projekte, gerne auch die vielen kleineren Projekte im Naturschutz, die für die Artenerhaltung und –vielfalt wichtig sind wie jetzt hier bei der Wasser-Braunwurz“, erläutert Lutz Boden, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Stiftung „GUTES TUN“. Er überreichte Manfred Gegenheimer den symbolischen Scheck über 620 Euro. Mit dieser Spende aus dem Stiftungsfonds würdigen die Gemeindeverwaltung und die Sparkassen-Stiftung „GUTES TUN“ – Stifternetzwerk der Sparkasse Karlsruhe das gemeinnützige Engagement des Anglervereins Leopoldshafen. Die Sparkasse Karlsruhe Ettlingen hat im Jahre 2009 das Stifternetzwerk „GUTES TUN“ gegründet. Anlässlich ihres 200. Geburtstages hat sie auch für die Gemeinde Eggenstein-Leopoldshafen einen eigenen Stiftungsfonds unter diesem gemeinsamen Dach eingerichtet.
Veranstaltungsprogramm „Winterzeit im
Rheinpark“
Die PAMINA-Rheinpark-Region, die sich über insgesamt 960 Quadratkilometer erstreckt, lädt jährlich zu einer Veranstaltungsreihe „Winterzeit im Rheinpark“ ein.
Bei 40 Veranstaltungen links und rechts des Rheins können die Besucher Anfang Januar bis Ende März die Einzigartigkeit dieses gemeinsamen deutsch-französischen Kulturerbes auf unterschiedliche Art entdecken und erleben.
Das Spektrum reicht von musikalischen
Darbietungen, Mundarttheater, Ausstellungen, Lesungen, interessante Führungen,
Winterlauf in den Rheinauen bis hin zu spannenden Vorträgen.
Eine ausführliche Beschreibung des Veranstaltungsprogramms finden Sie jeweils in der zweisprachigen Broschüre, die dann hier heruntergeladen werden kann.
Entdeckungspfad "Historische Rheinübergänge"
Mit insgesamt acht
Informationstafeln hat die Agendagruppe Ortsgeschichte drei
PAMINA-Entdeckungspfade unter dem Titel „Historische Rheinübergänge“ beschildert.
Sie führen mit 3,6 und zweimal knapp 10 km durch unsere Gemarkung.
Alle drei Touren beginnen beim Bürgerpark Viermorgen im Ortsteil Leopoldshafen.
Sie gehen über einen Rad- und Fußweg ins Tiefgestade bis zum alten Hafen. Dort
kann das Fundament der ehemaligen Krananlage des frühen Rheinhafens und unsere
alte Gierfähre „Sophie“, wie sie früher am Rhein zwischen Leopoldshafen und
Leimersheim verkehrte, besichtigt werden.
Hier teilt sich die Route in Tour 1
und 3.
Der Weg 1 führt entlang des Albkanals vorbei am „Schmugglermeer“ und dem
Eggensteiner Altrhein um den Baggersee wieder auf die alte Strecke zurück zum
Heimatmuseum, wo sich alle Touren wieder treffen.
Tour 3 geht entlang des
Hochwasserdammes direkt zur Rheinfähre nach Leimersheim. Von dort aus kommt man
entweder rheinüberschreitend nach Leimersheim und Rheinzabern oder wieder zum
Bürgerpark zurück vorbei am Baggersee und unserem Heimatmuseum.
Eine Beschreibung dieses Entdeckungspfades kann in der"Tourenbeschreibung PAMINA Entdeckungspfad Wander- / Radweg" nachgelesen werden und diese und weitere Touren in der Broschüre der PAMINA-Entdeckungspfade (3 MB).
Ortsbezogene PAMINA-Filme
Film Naturerlebnis Rheinauen
Michael Martin, mehrfach ausgezeichneter Filmemacher, hat wunderbare Filme über die PAMINA-Touren in unserer Gemeinde erstellt. Naturliebhaber sind von den Aufnahmen fasziniert – und alles hier bei uns vor Ort.
Interessierte an den Filmen können sich direkt ans Ehepaar Martin
wenden:
Michael & Annemarie Martin
76344 Eggenstein-Leopoldshafen
Tel. 0721 70 54 71
Wir sind schon sehr gespannt auf den dritten PAMINA-Film, der hoffentlich noch in 2021 uraufgeführt werden kann.
PAMINA-Rheinpark
Es ist weder reines Naturschutzgebiet noch typisches Freilichtmuseum. Die Regionen PALATINAT, MITTLERER OBERRHEIN und NORD ALSACE geben dem Park seinen Namen.
Der Lebensraum, die einzigartige Auenlandschaft selbst ist das wichtigste museale Ausstellungsobjekt. Hinzu kommen beidseits des Rheins zehn thematisch aufeinander abgestimmte Museen, zwei Naturschutzzentren, zahlreiche in der Landschaft markierte Besonderheiten, Stationen am Wegesrand sowie als verbindendes Element ein gut ausgebautes Radwegenetz und attraktive Fähren. Ein besonderes Natur- und Kulturerlebnis, dessen zentrales Thema die wechselseitigen Beziehungen des Menschen zum Rhein darstellt. Immer wieder gibt es gemeinsame Aktionen der PAMINA-Gemeinden.
Mit dem PAMINA-Rheinpark-Projekt hat sich die EU die wirtschaftliche und touristische Förderung der Region im Einklang mit der Natur zur Aufgabe gemacht. Das Projektgebiet umfasst 34 badische, pfälzische und elsässische Städte und Gemeinden sowie die gesamte Oberrheinlandschaft zwischen Leimersheim / Eggenstein-Leopoldshafen und Lichtenau / Drusenheim (F) beidseits des Rheins. Die Regionen Palatinat (Rheinland-Pfalz), Mittlerer Oberrhein und Nord Alsace (nördliches Elsass) geben dem Park seinen Namen (PAMINA).
Kultur und Natur bilden im PAMINA-Rheinpark eine Einheit. Zehn thematisch aufeinander abgestimmte Museen bilden den Kern des Projektes und zeigen die kulturgeschichtliche Entwicklung am Flussufer. Goldsucher, Korbflechter, Aalfischer, aber auch die Geschichte der Menschen und der Natur sind Thema der Museumsstraße. Unter dem Oberbegriff „Rhein“ werden verschiedene Schwerpunkte in den einzelnen Museen dargestellt, die mit einem Radwegsystem verknüpft sind. In den thematisch ausgerichteten Museen kann sich der Besucher über folgende Themen informieren:
Zentrale Bausteine im Gesamtprojekt sind neben den Museen ca. 60 Stationen am Wegesrand. Die Stationen entlang der Routen sorgen für Abwechslung und laden zum Verweilen und Informieren ein und zeugen von landschaftstypischen Besonderheiten wie Streuobstwiesen, Kopf- und Silberweiden, Kräuterweihen, Aalschokker oder seltenen Pflanzen.
In dem über 850 Quadratkilometer großen Gebiet liegen noch unberührte Auen mit einer großen Tier- und Pflanzenvielfalt. Die beiden Naturschutzzentren in Munchhausen und in Karlsruhe-Rappenwört sind die wichtigsten Anlaufstellen für den Naturschutz in den Rheinauen. Hier können alle notwendigen Informationen zu Ökologie, Naturschutz und Landschaftsschutz in den Rheinauen abgerufen werden. Neben den permanenten Ausstellungen werden Wechselausstellungen sowie Führungen zu bestimmten Themen angeboten.
Der PAMINA-Rheinpark ist ein wahres Paradies für Radler. Der integrierte deutsch-französische Radwanderweg „Rheinauen“ hat eine Gesamtlänge von etwa 130 Kilometern und verläuft größtenteils abseits vom Verkehr und auch weitgehend ortsfern. Stille Altrheinarmen und Baggerseen sowie Naturschutzgebiete laden zum Verweilen ein und machen diese naturverbundene Radtour zu einem besonderen Erlebnis. Mit den entsprechenden GPS-Daten, die auf der Internetseite www.pamina-rheinpark.org bereitgestellt sind, können Radfahrer auf Ihrer Tour ganz entspannt die Landschaft genießen. Die grenzüberschreitende Radwanderkarte „Rheinauen“ und das entsprechenden Unterkunft- und Restaurantverzeichnis sind in allen Tourismus-Büros, Museen und Naturschutzzentren des PAMINA Rheinparks kostenlos erhältlich bzw. werden auf Anfrage auch gerne zugestellt.
Die vier Rheinfähren
verbinden die beiden Rheinufer und bringen Radler und Wanderer auf die andere Rheinseite. Die vier Rheinfähren stellen damit ein wichtiges Bindeglied im PAMINA-Rheinpark dar.
Im PAMINA-Rheinpark ist das Fahrrad das Fortbewegungsmittel Nummer 1. Damit die einzigartige Landschaft, für den Besucher auch zu Fuß zugänglich ist, hat der Rheinpark neun interessante Entdeckungstouren zusammengestellt. Die kleineren landschaftlichen Touren (in der Regel Rundwege) bieten für große und kleine Entdecker Einblicke in verschiedene Sehenswürdigkeiten des Rheinparks.
Sie möchten eine Führung durch den Rheinpark ? .... dann sind Sie bei den Rheinpark-Guides genau richtig. Ob zu Fuß, mit dem Rad oder bei einer Bustour, wer mit den Rheinpark-Guides auf Tour geht, wird einen ganz neuen Blick auf die grenzüberschreitende Region bekommen. Auf individuell gestalteten Touren können die Besucher die vielfältige Natur- und Kulturlandschaft genießen. Die Rheinpark-Guides sind ausgebildete Führer, die die Region aus einem ganz persönlichen Blickwinkel vorstellen. Angeboten werden Kirchenführungen, Museumsführungen, historische Führungen, naturkundliche Führungen und Fahrradtouren.
Projektkoordination PAMINA-Rheinpark
c/o Landratsamt Rastatt Im
Riedmuseum
Am Schlossplatz 5 Am
Kirchplatz 6-8
76437 Rastatt
76437 Rastatt-Ottersdorf
Tel. +49 (0)7222 381 3001 Tel. +49 (0)7222
255 09
Fax +49 (0)7222 381 3099 Fax +49 (0)7222
255 09
Gemeindeverwaltung Eggenstein-Leopoldshafen
Friedrichstraße 32 • 76344 Eggenstein-Leopoldshafen
Tel: 0721 97886-0 • Fax: 0721 97886-23 • E-Mail: info@egg-leo.de
Öffnungszeiten (tel. voranmelden):
Mo - Fr 8.00-12.30 Uhr
Do 14.00-18.00 Uhr
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